7. Keine Verlierer
Zinswirtschaft prägt unser gegenwärtiges Wirtschaftsleben. Wir sind es
gewohnt, dass all unser Geld auf der Bank liegt. Nur das Geld für den
täglichen Bedarf tragen wir bei uns. Das übrige Geld soll für uns arbeiten.
Die Bank unserer Wahl investiert dieses Geld in der Zwischenzeit in uns
unbekannte Geschäfte und zahlt uns für den Zeitraum, in dem sie unser Geld
nutzt, einen festgelegten Prozentsatz an Zinsen, der unser Konto erneut
aufstockt und von der Bank auch sofort wieder neu verwendet werden kann. Je
länger es mir also möglich ist, mein Geld nicht ausgeben zu müssen, desto
rascher vermehrt sich dieses Geld. Umgekehrt: Brauche ich Geld, kann ich es
von der Bank leihen und zahle solange Zinsen, bis ich das Geld zurückgezahlt
habe.
Es kann jedoch passieren, dass ich die Zinsen nicht bezahlen kann und erneut
Geld leihen muss. Die ausbleibenden Zinsen werden meinen Schulden
angerechnet und erneut verzinst, sodass meine Schulden kontinuierlich in
einer progressiven Kurve anwachsen (Abb.8).

Gewinn wie Verlust entwickeln
sich in der Zinswirtschaft gleichermaßen dynamisch, d.h. Reiche werden
reicher, Arme werden ärmer. Befürchtet die Bank meine Zahlungsunfähigkeit,
leiht sie mir kein Geld mehr (der Dispokredit ist überschritten).
Die Einstiegsbedingungen in eine Investitionszentrifuge entsprechen der
Ökonomie, in der wir leben. Wer viel Geld hat, kann viel Geld investieren,
eine Investitionsgemeinschaft auf der Basis von einem Euro ist unrentabel,
denn der Organisationsaufwand, der bei einem Euro genauso groß ist wie bei
einem Einsatz von 100,- €, steht in keinem Verhältnis zum Gewinn. Da jedoch
kein Geld verleihen wird, können keine Schulden entstehen. Was Sie tun, ist
auf den Rückfluss Ihres Geld zu warten, oder besser, diesen Rückfluss zu
forcieren. Die Wartezeit ergibt die Rendite. Die Rentabilität muss, wie
gewohnt, an der Inflationsrate gemessen werden.
Der Ausgangspunkt einer zentrifugalen Investitionsgemeinschaft unterscheidet
sich wesentlich von einem verzinsten Kredit. Wer eine ZIG initiieren will,
braucht ein zu finanzierendes Objekt. Dieses Objekt bekommt die ersten 14
Investitionen geschenkt (Abb.9) und braucht gleichzeitig keinerlei eigene
finanzielle Grundlage.

Damit wird der Ausgangspunkt einer ZIG bedeutsam, vor alle für die ersten 14
Investoren. Sie werden das finanzierte Objekt, an Faktoren, wie seiner
gesellschaftlichen Nützlichkeit, oder moralischen Integrität seiner
Verwalter messen wollen – Beschenkt wird nur, wer es in meinen Augen
verdient. Denn das finanzierte Objekt bekommt den vierzehnfachen Einsatz
geschenkt, der Investor hingegen setzt seinen Einsatz erst einmal aufs
Spiel, um dann das siebenfache zu gewinnen (Abb.9).
Auch die nachfolgenden Investorengenerationen werden vom Geist der
Initialzündung motiviert sein, denn sie honorieren die Investitionen ihrer
Vorgänger. Eine ZIG tradiert ihren Gründungsmythos.
Man kann sich auch ausschließlich ideell an einer Zentrifuge beteiligen,
indem man seinen gesamten Gewinn sofort reinvestiert, oder indem man den
Gewinn den Initiatoren spendet. Man hat also die Möglichkeit, nach dem
ersten Rückfluss der eigenen Investition seine Überschüsse zu verschenken.
Das heißt, Spendentätigkeit ist möglich, ohne das eigene Vermögen zu
reduzieren.
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