6. Sicherheiten

6a. Niedere Triebe. Eine wesentliche Triebfeder, in die zentrifugale Investitionsgemeinschaft zu investieren, ist Gewinnmaximierung. Auf der profansten Ebene ist Gewinnmaximierung Gier. Sogenannte niedere Triebe wie z.B. Gier, zeichnen sich, wie der Name sagt, durch ihre Triebhaftigkeit aus, sind also schwer im Zaum zu halten. Begierden müssen kanalisiert werden, überschüssige Energien müssen abgeführt werden. Diese Art der Energie lässt Teilnehmer zu aktiven Mitgliedern der ZIG werden. Je höher die Beträge, die eingesetzt werden, im Verhältnis zum eigenen Vermögen sind, desto mehr Energie wird man aufbringen, um den Einsatz wieder zurückzubekommen bzw. einen Gewinn zu erzielen, was nur durch massives Werben für die ZIG erreicht werden kann. Ich führe deswegen dieses Beispiel an, da häufig behauptet wird, der Kapitalismus funktioniere deswegen so gut, weil er den menschlichen Trieben, und damit sind niedere Triebe gemeint, entspräche. Man kann die Energie und die Zeit, die aufgebracht werden müssen, um für eine ZIG zu werben, auch Arbeit nennen.

6b. Nur auf der Basis von Vertrauen lassen sich Menschen werben. Somit wächst eine Investitionsgemeinschaft wie ein oder mehrere Freundeskreise. Das Geld fließt jedoch anonym. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine Person aus der 4. Reihe, die an mich überweist, persönlich kenne, ist relativ gering. Geld verdirbt damit nicht die Freundschaft (Abb.6). Das Überspringen der Bezugssysteme ist wohl eine der genialen Erfindungen der Investitionsgemeinschaft, die deren Dynamik garantiert. Stellen wir uns die Zwiebel als Modell vor, so entstehen Bezüge von einer äußeren Schale zu einer, drei Positionen weiter innen liegenden Schale (Abb.7).

Durch das Überspringen von 2 Ebenen wird es jedoch erst möglich, die Erwartung aufzubauen ("In einer unbestimmten Zukunft werde ich 800,- € bekommen"), die ausreichend Energie erzeugt, um das Geld in Fluss zu bringen.