Rollen aus unterschiedlichen Lebenswelten können durchaus zueinander im Konflikt stehen: Der dynamische Professor kann durchaus ein schlampiger Familienvater sein.

Ohne die Erklärungslücken weiter schließen zu wollen, sollte deutlich geworden sein, daß Identität sich also nicht allein aus der Persönlichkeit entwickelt, sondern daß sie in Kommunikation mit Anderen entsteht und als Prozeß einer permanenten Veränderung unterliegt. Für den funktionierenden Kommunikationsablauf sind der Rollentausch und das gemeinsame Symbolsystem grundlegend.

Nach dieser Argumentation, im Licht der Metapher von der Multiplen Persönlichkeit gesehen, wäre zunächst die Situation am Internet-Monitor zu betrachten:

Da tauchen möglicherweise fremde Personen in der Ferne auf, Personen, die zu significant others werden und das so das Indentitätsgefüge verschieben könnten. In der Phantasie verschwimmen möglicherweise die Grenzen der Situation: Da geschehen Irritationen mit den gewohnten Orts- und Zeitbegriffen (Dejavu/Traum). Allgemein scheint die Entwicklung von abweichenden Rollen möglich zu sein, die zu den vorliegenden in Konflikt geraten könnten. So mögen Ideen und Phantasien, die in der elektronischen Kommunikation entstehen und sich bewähren, außerhalb der Situation zu Frustration führen. Das Internet als eigene Lebenswelt könnte diskutiert werden, in die Richtung der Kollision von Lebenswelten.