Was sich hier so dramatisch auflöst ist der Glaube an Realität und Wirklichkeit als Fakten, als etwas, was außerhalb unserer Wahrnehmung existieren würde und uns determiniere, also von uns erkannt und als gemeinschaftliche Handlungsperspektive zugrundegelegt werden könnte.

Nicht mehr der Glaube an das Faktum steht im Mittelpunkt unserer Kultur, sondern die Konvention, die soziale Vereinbarung über Interpretation, das Semantische.

Der Verlust der Glaubwürdigkeit auch in der Wahrnehmung ist nun als Erkenntnis ins Zentrum gerückt.

Damit sind grundlegende Konventionen aufgelöst oder befinden sich in Auflösung.

In dieser Konsequenz stellt sich die Frage nach der Öffentlichkeit, nach der Kommunikationsfähigkeit der Gesellschaft und nach den Orten, an denen gesellschaftliche Konventionen genügend sicher erzeugt werden können.